Das Beethoven Museum Heiligenstadt ist ein faszinierendes, modernes, tief bewegendes und sehr informatives neues Museum in Heiligenstadt, in Wiens 19. Bezirk, das dem berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven gewidmet ist. 1787 verließ das deutsche Musikgenie Bonn und reiste nach Wien, um bei Mozart Musik zu studieren und machte die Stadt ab 1792 zu seiner Heimat. Sein Leben und Werk sind untrennbar mit Wien und insbesondere mit der Probusgasse 6 in Heiligenstadt verbunden.
Hier wohnte der Komponist nämlich in seiner 40 qm großen Wohnung. Hier schrieb er das Heiligenstädter Testament, ein düsterer Brief, der an seinen Bruder adressiert war, aber nie an ihn geschickt wurde, in dem er seine Verzweiflung über seine fortschreitende Taubheit zum Ausdruck brachte. Gleichzeitig arbeitete er hier in der Probusgasse 6 er an einigen seiner wichtigsten Werke, darunter die Klaviersonate Op. 31, Nr. 2 (“Der Sturm”), die “Prometheus”-Variationen, Op. 35, das Oratorium “Christus auf dem Ölberg” und die ersten Skizzen der Dritten Symphonie (“Eroica”).
Zu Beethovens Zeiten war Heiligenstadt ein eigenständiges Dorf, das für seine Weingüter und mineralreichen, warmen öffentlichen Bäder (im heutigen Heiligenstädter Park) bekannt war. Beethoven zog hierher, um sowohl dem Heilmineralbad als auch dem Wienerwald nahe zu sein, da er die Natur und das Wandern liebte und hoffte, seine wachsende Taubheit zu kuratieren.
Heute zeigt das Beethoven Museum Heiligenstadt viele Objekte aus dem Leben des Komponisten, darunter einige kuriose und skurrile. Seit 1875 werden hier Gegenstände aus dem Leben Beethovens als historische Objekte gesammelt und im Jahr 2017 wurde die ursprüngliche 40 Quadratmeter große Wohnung von Beethoven auf 265 Quadratmeter zum Beethoven-Museum ausgebaut. Seitdem konnte es immer mehr historische und kulturelle Touristen nach Wien locken.
Die Ausstellung besteht aus 14 Räumen, welche die verschiedenen Aspekte von Beethovens Leben an diesem Ort zeigen, darunter sein komponierendes Werk, seine Aufführung, wie er Geld verdiente, sein Leben in Heiligenstadt, seine Liebe zur Natur und die Geschichte des Hauses selbst. Das größte aller Exponate sind wohl Hörstationen, welche die verschlechterten Hörfähigkeiten von Beethoven simulieren können. Das Klavier ist mit Tonverstärkern ausgestattet, die Beethoven helfen, richtig zuzuhören.
Das Beethoven Museum Heiligenstadt ist ohne Übertreibung eine lebendige Bildungseinrichtung, in der Kinder das musikalische Leben des großen Komponisten nicht nur sehen, sondern auch erleben können. Das Museum hat ein spezielles Angebot für Familien, die breite Öffentlichkeit und Schulklassen. Für Schulen und Jugendgruppen unter gibt es ein Angebot an spannenden Workshops und Führungen, je nach Thema geeignet für Kinder ab 6 Jahren. Gelegentlich sind die Workshops auch für die breite Öffentlichkeit und Familien geöffnet, teilweise sogar im Rahmen der WienXtra-Ferienaktivitäten.
Workshops machen Spaß und sind äußerst interaktiv: Wie ging Beethoven mit seiner Taubheit um und komponierte weiter, wenn er wissentlich nicht mehr seit der Mitte seines Lebens hören konnte? Er wanderte liebend gerne und wurde oft von der Natur inspiriert – aber wie klingt die Natur, oder wie klingt das Wetter? Wie hat Beethoven in Teilen seiner Musik Naturereignisse interpretiert?